Wer arbeitet wie, mit welchen Mitteln und in welchen Kontexten? Wie wird künstlerische Arbeit organisiert – im Kollektiv oder hierarchisch? Woher kommt das Material? Welche Rolle spielt Gender? Was ist mit Politik? Wann ist Zeit für (Selbst)Sorge? Gibt es ein Netzwerk? Was bedeutet Feminismus als politische und künstlerische Praxis?

A feminist guide to nerdom ist eine Plattform, auf der wir unsere Arbeitsweise im Bereich Performance und Medienkunst mit anderen feministischen Künstler*innen diskutieren und ihre individuellen Strategien und Methoden sammeln und öffentlich machen möchten. An verschiedenen Orten und in verschiedenen Kontexten treffen wir Künstler*innen und entwickeln aus diesen Begegnungen und Gesprächen ein Online-Archiv. Dadurch knüpfen wir erste Knoten und Verbindungen in einem feministischen Netzwerk im Bereich der Medienkunst und des Theaters. Wir verstehen Technik als utopischen Wahrnehmungsraum und wollen die Verbindung von Geschlechterrollen und Arbeitsfeldern in einem queerfeministischen Zugriff in Frage stellen und umgestalten. A feminist guide to nerdom ist der Versuch unseren Austausch sichtbar zu machen und ein Netz zu knüpfen aus Feminismus und Kunst, Theorie und Praxis.

In der Rubrik Videos versammeln wir in einem fragmentierten Video-Archiv unterschiedliche Eindrücke, O-Töne und Bilder aus den Begegnungen mit anderen feministischen Künstler*innen. Die Toolbox versammelt Materialien aus dem Internet – Texte, Audios und Videos. Auf dem Blog dokumentieren wir den Prozess unseres Austausches.

Wir möchten dabei dezidiert mit Künstler*innen in Austausch treten, da wir aus unserer feministischen Perspektive und Arbeitsweise im technischen Bereich der Medienkunst und des Theaters eine kontinuierliche Arbeit an einem empowernden Netzwerk verfolgen. Technik als utopischer Wahrnehmungsraum heisst immer auch die Verbindung von Geschlechterrollen und Arbeitsfeldern, die die Gesellschaft uns klassischerweise vorgibt in einem queerfeministischen Zugriff in Frage zu stellen und umzugestalten. Hierüber möchten wir mit Medienkünstler*innen, Theatermacher*innen, Performancekünstler*innen, Lichtdesigner*innen, Sounddesigner*innen, Videodesigner*innen, usw – in Austausch treten: Welche Rolle spielt Gender in ihren Arbeiten? Wie beeinflusst ihre Positionierung ihre Erfahrung in einem Arbeitsfeld, das von Sexismen durchzogen ist und welche Möglichkeiten für ihre politische und künstlerische Praxis entwickeln sie daraus? Wie positionieren sie ihre Kunst gegenüber (multiplen) Diskriminierungserfahrungen? Dieser Austausch soll in diesem Projekt sichtbar werden.

It matters what matters we use to think other matters with; it matters what stories we tell to tell other stories with; it matters what knots knot knots, what thoughts think thoughts, what descriptions describe descriptions, what ties tie ties. It matters what stories make worlds, what worlds make stories.
Donna Haraway